Selbstgemachte schwäbische Seelen- klassisch mit Kümmel und Salz

Seelen sind ein echter schwäbischer Klassiker und bei uns zu Hause fast jeden Sonntag auf dem Frühstückstisch zu finden. Diese länglichen, knusprigen Brötchen sind außen herrlich knusprig, innen wunderbar fluffig – und das beste: Sie sind super einfach zuzubereiten.

Traditionell werden Seelen mit grobem Salz und Kümmel bestreut – das gibt ihnen ihren charakteristischen Geschmack. Wer mal etwas Neues ausprobieren möchte, kann auch „Everything but the Bagel“ Gewürz verwenden. Das peppt die Seelen noch einmal ordentlich auf und macht sie zum perfekten Snack für jede Tageszeit.

Warum Seelen selbst backen?

Frisch gebackene Seelen schmecken einfach unvergleichlich gut. Kein Vergleich zu den industriellen Varianten vom Bäcker oder Supermarkt. Außerdem kannst du selbst entscheiden, ob du Dinkel- oder Weizenmehl verwendest und hast volle Kontrolle über die Zutaten. Der lange Teigruheprozess mit der Übernachtgare macht den Teig besonders bekömmlich und sorgt für diese tolle, luftige Krume.

So funktioniert’s: klassisch mit Kümmel und Salz

Unser Rezept (ich habe es von meinem Bruder bekommen) setzt auf einen traditionellen Teig mit langer, kalter Gare über Nacht. Das gibt den Seelen nicht nur mehr Geschmack, sondern macht sie auch leichter verdaulich – ein echter Pluspunkt für alle, die empfindlich auf Hefe reagieren. Die Arbeitsfläche (und die Hände) befeuchten wir mit Wasser, damit die Seelen beim Formen eine feine, glänzende Kruste bekommen.

Und falls du noch auf der Suche nach einem knusprigen Brot bist, kann ich dir mein Joghurt Brot wärmstens empfehlen!

Tipps für den perfekten Backtag – Schritt für Schritt

Am Vorabend:
Alle Zutaten in der Küchenmaschine 8 Minuten zu einem glatten Teig verrühren.
Dann den Teig abgedeckt an einem warmen Ort ca. 2 Stunden gehen lassen, bis er sich verdoppelt hat.
Anschließend den Teig zusammenschlagen, mit Klarsichtfolie abdecken und über Nacht in den Kühlschrank stellen.

Bevor du ins Bett gehst:
Den Teig nochmals kurz zusammenschlagen und wieder abgedeckt kalt stellen.

Am nächsten Morgen:

• Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und rundwirken.
• Die Arbeitsfläche mit Wasser befeuchten, den Teig mit nassen Händen leicht einreiben.
• Den Teig 1 Stunde ruhen lassen (im Sommer reichen 30 Minuten).
• Den Teig zu einem Rechteck ziehen – von unten nach außen – und nochmals 30 Minuten ruhen lassen.

Währenddessen:

• Den Backofen auf 240 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Wer einen Brotbackstein hat, legt ihn jetzt mit ins Rohr – für extra knusprige Seelen.

Seelen formen:

• Mit einer Teigkarte von der schmalen Seite ca. 5 cm breite Teigstränge abnehmen.

Würzen:

• Seelen mit grobem Salz und Kümmel (oder alternativ „Everything but the Bagel“ Gewürz) bestreuen.

Backen:

• Seelen auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen.
• Für den perfekten Ofen-Schwaden (Dampf) etwas Wasser in den Ofen schütten (z. B. in eine Fettpfanne oder direkt auf den Ofenboden).
• Die Seelen ca. 17 Minuten backen, bis sie goldbraun und knusprig sind.

Was bedeutet „Rundwirken“?

Rundwirken ist eine Technik, bei der du den Teig nach der ersten Gehzeit sanft und ohne zu viel Kraft zu einer glatten, runden Kugel formst. Dabei spannst du die Teigoberfläche, indem du den Teig mit den Händen immer wieder von außen nach unten zur Unterseite ziehst und ihn dabei drehst. So entsteht eine gleichmäßige Spannung, die dem Teig hilft, seine Form zu behalten und beim Backen besser aufzugehen.

Diese Methode ist besonders wichtig bei Brötchen oder kleinen Laiben wie den Seelen, damit sie gleichmäßig und schön rund werden – und nicht platt oder unregelmäßig. Rundwirken sorgt also für eine ansprechende Optik und eine bessere Kruste.

Mit diesem Rezept bringst du den schwäbischen Klassiker direkt in deine Küche – ganz ohne Stress und mit maximalem Genuss. Probiere es aus, spiel mit Gewürzen und werde zum Seelen-Profi!

Alles Liebe,
Sabrina 💛